Atomtransporte durch Hamburg stoppen!

Redebeiträge – Fukushima-Demonstration 2017

Wir dokumentieren Redebeiträge, die auf der Demonstration gegen Atomtransporte am 11.03.2017 in Hamburg gehalten wurden.

Redebeitrag von Frauke Kohrs (Arbeitskreis Energie des BUND)

Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen!
Ich bin Frauke Kohrs vom Arbeitskreis Energie des BUND …..

Wir sind hier am Hafen…. und es gibt wohl keinen Ort in Hamburg, der stärker im Fokus der Stadt und seiner immer zahlreicheren BesucherInnen steht.

Dass dieser Hafen die zentrale Drehscheibe Deutschlands im internationalen Atomgeschäfts ist, bleibt der Öffentlichkeit bislang leider fast ganz verborgen.

Jährlich laufen ca.170 Atomtransporte über Hamburg  und versorgen  Atomkraftwerke mit Uranbrennstoffen .
Durch unsere Straßen und per Bahn geht es vom Hafen weiter dann durch die Republik ….Empfänger und Absender sind Orte auf der ganzen Welt.

Auch die Stilllegung mehrerer deutscher Atomkraftwerke hat zu keinem Rückgang geführt.
Diese radioaktiven Versorgungstransporte werden für den Betrieb von AKWs gebraucht – Ohne diese Atomtransporte könnten die Atomanlagen nicht laufen.

In Hamburg ist die Reederei MACS am bekanntesten und aktivsten im Atomtransportgeschäft.

Das Urankonzentrat, das mit den Schiffen von MACS nach Hamburg kommt, wird als Rohstoff für die Herstellung von Brennstoffen genutzt. Es wird auf dem Gelände der Firma C. C.Steinweg gelagert und von dort weitertransportiert.
Unsere Demo geht auch dort hin…..

In Deutschland steht ein Großteil der Transporte in Zusammenhang mit den Uranfabriken in Gronau und in Lingen.
Diese versorgen weltweit Atommeiler mit dem Strahlenden Material.
Beide Anlagen haben unbefristete Betriebsgenehmigungen. Sie exportieren Uranprodukte und Brennstäbe in alle Welt…..  Vom sogenannten Atomausstieg sind sie nicht betroffen.

Wenn deutsche Firmen also weiterhin am Bau von Atomanlagen beteiligt sind oder Materialien für Bau und Betrieb produzieren können und dann exportieren,  ist doch das Gerede vom Ausstieg aus der Atomenergie eine dreiste Lüge und Irreführung.
Das gleiche gilt für den Import von Atomstrom.

Mehrmals in der Woche wird also Uran in den unterschiedlichsten Verarbeitungsformen   in Hamburg be- und entladen .
Und all dies geschieht in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten und den Vergnügungsmeilen Hamburgs.

Wie brandgefährlich dass ist, haben wir am 1. Mai 2013 erlebt, als an Bord der Atlantic Cartier  ein Großbrand ausbrach. Auf diesem Schiff befanden sich rund 20 Tonnen radioaktives Material : reichlich ( etwa 9 Tonnen) vom hochgiftigen Uranhexaflurid,  leicht entzündliches Ethanol und dann auch noch Munition. Wahrlich eine richtig explosive Mischung !!!
Und dies geschah alles, als ganz in der Nähe 35 000 Menschen den Eröffnungsgottesdienst des Evangelischen Kirchentages feierten.

All diese Atomtransporte finden weiterhin im Geheimen statt….Viele weisen Sicherheitsmängel auf. Bei den doch durch geführten Kontrollen wurden in den ersten 11 Monaten im letzten über 200 Mängel gefunden, davon waren fast die Hälfte sicherheitsrelevant.

Die einzige Sicherheit für die Bevölkerung ist, diese Transporte zu verhindern.
Wir fordern deshalb keine Atomtransporte durch Hamburg….und auch nicht anderswo!
Und die sofortige Sperrung  des Hamburger Hafens für Atomtransporte….Und aller Häfen und Städte weltweit.
Bremen hat es vorgemacht: Dort wurde auf öffentlichen Druck hin der Umschlag von Kernbrennstoffen untersagt.
Seit dem ist der Hamburger Hafen so eine Art Nadelöhr für derartige Atomtransporte.
Unser Rot-Grüne Senat hier an der Elbe will dem Bremer Beispiel einer gesetzlichen Regelung nicht folgen.
Sondern setzt auf eine freiwillige Vereinbarung mit den Umschlagsunternehmen  …..So steht es im Koalitionsvertrag von 2015….das war vor über 2 Jahren….
Doch bis heute ist nicht erkennbar, ob und wann so eine Regelung kommen wird.
Es soll erste Gespräche gegeben haben…..

Aber könnte die Stadt nicht zumindest bei den öffentlichen Hafenbetrieben (Hapag Lloyd und HHLA) eine entsprechende Verbotsregelung auf den Weg bringen.

Wir vom AK Energie des BUND haben dazu einen Brief an den Bürgermeister und die verantwortlichen Senatoren geschrieben.  Das war vor 2 Wochen ….. Auf Antworten warten wir noch….

Mit der sogenannten Teilentwidmung hat Bremen bewiesen, dass es möglich zumindest den Transport von Kernbrennstoffen zu untersagen….leider sind sonstige radioaktive Materialien nicht davon betroffen.
Aber bis jetzt hat die Bremer Regelung trotz Klagen von 3 Atomunternehmen Bestand.

In Lübeck gibt es seit 25 Jahren keine Atomtransporte.

Auch der Hamburger Hafen fällt in Landeskompetenz:
Und das heißt, Hamburg kann sich dafür entscheiden, dass bestimmte Güter in seinem Hafen nicht mehr umgeschlagen werden dürfen.
Es muss also nur politisch gewollt sein!!!!!!!!!! Und bringt bestimmt allemal mehr als ein freiwilliger Verzicht der Hafenbetriebe!!

Eine gute Gelegenheit für weiteren Protest gegen die Atomenergie und die damit zusammenhängenden Atomtransporte haben wir auch Anfang Juli. Dann findet das G20-Treffen in Hamburg statt. Und die Welt auf unsere Stadt schaut….

Also nehmen wir mit auf den Weg:
Wir wollen keine Atomtransporte durch Hamburg!
……Jeder Atomtransport ist einer zu viel!!!! Hier und überall……
Wir fordern einen echten Klimaschutz  Kohle und Atom!!!!!!!
Ich wünsche uns allen eine kraftvolle Demo und freue mich, dass ihr dabei seid….

Redebeitrag von Paula Maaz (Robin Wood Aktivistin)

Seit ca einem halben Jahr mache ich einen Freiwilligendienst bei Robin Wood und heute darf ich ein bisschen über verschiedene Aktionen und Aktionsformen, die ich bisher kennen lernen konnte, erzählen. Ich habe in der Zeit, auch ehrenamtlich in der Regionalgruppe,  schon einiges mitgemacht und viele Erfahrungen gesammelt. Besonders viel Spaß hatte ich bei einem Klettertraining. Ich kann jedem empfehlen mal zu versuchen wie es ist an einem Seil auf einem Baum und dann mit den richtigen Knoten gesichert in der Krone durch die Gegend zu klettern oder Seile von Baum zu Baum spannen um daran Banner auf zu hängen oder selbst daran entlang zu klettern. So in der Luft unterwegs zu sein, sei es in Bäumen oder auch an Brücken ist ein unglaublich tolles Gefühl und jedes mal wenn ich mich kopfüber irgendwo abseile merke ich, dass ich mit dem Klettern eine Aktionsform gefunden habe, mit deren Hilfe ich mich gerne für eine Veränderung einsetzte und die dabei noch eine Menge Spaß bringt!

Aber in der Zeit habe ich auch andere Teile des Protestes kennen gelernt. Zum Beispiel bei der Planung dieser Demo. Ich habe bemerkt, wie viele verschiedene Arbeit in dem Thema „Atomtransporte“ steckt. Nicht nur die fertige Kletteraktion sondern jeder, der sich irgendwie engagiert, trägt etwas zu unserem Protest bei. Zum Beispiel steckt unglaublich viel Arbeit darin, die Transporte zu beobachten. Oft mitten in der Nacht.
Ohne das wüsste überhaupt niemand, wo, wann und wie oft die Transporte fahren.

Auch so eine Demo wie diese hier muss geplant und vorbereitet werden. Flyer müssen gestaltet und aktuell gehalten werden. Genauso die Internetseite, Unterschriften wollen gesammelt werden und nichts geht über eine warme Suppe, bei einer Demo oder Aktion. Auch diese muss davor jemand kochen! Und so gibt es für alle Menschen Möglichkeiten, sich gegen die Atomtransporte oder zu anderen Themen zu engagieren.
Nur, wenn viele Menschen auf unterschiedliche Weise mithelfen, können diese Themen in die Öffentlichkeit gebracht werden. Wenn eine Aktion in vielen Zeitungsartikeln erwähnt wird, und es in verschiedenen Medien Berichte darüber gibt, werden viele Menschen erreicht, die sonst überhaupt nichts zu der jeweiligen Problematik erfahren hätten. Also lasst uns das gemeinsam verändern!

Denn zum Beispiel bei den Urantransporten fällt mir auf, wie gut versteckt und heimlich diese statt finden. Das wollen wir ändern, indem wir informieren und es unmöglich machen die Transporte zu vertuschen. Wenn eine immer größere Öffentlichkeit davon erfährt steigt auch der Druck auf die Verantwortlichen. Sie werden in ihrer Arbeit gestört, müssen anfangen sich zu rechtfertigen und wir kommen damit unserem Ziel, nämlich dem Stopp der Transporte ein kleines bisschen näher!
Möglichkeiten, um die Öffentlichkeit zu erreichen gibt es viele. Eine besonders kreative Form, bei der ich dabei war, war die Aktionsfahrt gegen Urantransporte Mitte Februar.
Von Kiel bis Trier und wieder zurück nach Gronau sind wir in Regionalzügen die Strecke, die sonst die Urantransporte nehmen, abgefahren. Wir konnten über 1000 Flyer zu dem Thema verteilen, haben mit Kreide eine Botschaft vor den Bahnhöfen hinterlassen und auch immer wieder ausführliche und interessante Gespräche geführt. Die wenigsten Zugfahrer wussten, dass regelmäßig Urantransporte auf genau ihrem Weg statt finden. Das haben wir geändert! Die Unterstützung an den Bahnhöfen mit Mahnwachen durfte dabei nicht fehlen! Mit SAMBA-band oder anderer Musik, großen Transpis, leckerem Essen und frischem Wind empfangen zu werden stärkt die Motivation jedes Mal aufs Neue! Besonders die kreative und ungewöhnliche Verkleidung als Simpson Familie, die überall radioaktive Strahlung gemessen hat, hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. So konnten wir noch mehr Reisende über die Urantransporte, die auf ihrer Reisestrecke statt finden und die die Atomlobby so gerne vertuschen würde, informieren.
Viele solcher Infoveranstaltungen oder auch Demos wie diese hier sind bei unserem Protest wichtig!
Und weil weiterhin keine zügige Veränderung zum vollständigen Atomausstieg statt findet, werden wir weiter aktiv. Wir stoppen Atomtransporte und erschweren mit kreativen und gewaltfreien Aktionen den reibungslosen Ablauf in den AKW‘s. So zum Beispiel gestern am AKW Brokdorf.  Mit einem Dreibein, Betonfässern und vielen motivierten Menschen haben Aktivist*innen die beiden Zugänge in das AKW versperrt.
So wurde der Betreiber öffentlich kritisiert und ein bisschen unter Druck gesetzt. Außerdem konnten durch diese Aktion die Abläufe im AKW für ein paar Stunden gestört werden, die Aktivist*innen waren Sand im Getriebe und haben den Verantwortlichen dadurch ein bisschen mehr Arbeit gemacht und etwas höhere Kosten verursacht.

Wenn wir mit solchen Aktionen dafür sorgen, dass es für das betreiben von AKW‘s oder für die Transporte immer mehr Sicherheitsmaßnahmen und Polizeigeleit geben muss, wenn die Transporte sonst nicht mehr pünktlich ans Ziel kommen und der stille und reibungslose Ablauf nicht mehr möglich ist, wenn sich die Verantwortlichen dadurch gestört fühlen und finanzielle Verluste machen, dann sind wir unserem Ziel doch schon ein Stückchen näher gekommen!
Jeder Teil, der zu dem Protest und Widerstand beiträgt ist wichtig, also lasst uns nicht weg schauen sondern selbst aktiv werden indem wir zum Beispiel so wie heute gemeinsam auf die Straße gehen und sagen: Atomtransporte stoppen und alle Atomanlagen abschalten!

Redebeitrag von Cécile Lecomte (Robin Wood) zum Thema Repression

Der Redebeitrag liegt nicht schriftlich vor. An dieser Stelle weisen wir auf einen Artikel hin, den die Aktivistin zum Thema ihres Redebeitrages veröffentlicht hat. Darin wird der Stand der Repression gegen Atomkraftgegner*innen nach Aktionen gegen Atomtransporte wieder gegeben.

Zum Artikel

Zur Homepage mit Informationen zu den laufenden Prozessen

Redebeitrag von Herbert Richter Peill (IPPNW)

Herbert Richter Peill hat über die aktuelle Lage in Fukushima berichtet und die Botschaft von Frau Ruiko Muto, Sprecherin der Klägergruppe gegen TEPCO und Repräsentantin der Gruppe Frauen von Fukushima vorgelesen, diese wird hier dokumentiert:

Allen auf der Welt, die mit den Opfern der Atomkatastrophe von Fukushima fühlen und ihnen immer noch verbunden sind, meinen herzlichen Dank.
Bald wird auch dieses Jahr wieder ein 11. März sein. Und wie an diesem Tag vor sechs Jahren fällt auch heute leichter Schnee. Das Erdbeben einer Stärke von knapp fünf im November letzten Jahres hat für viele einen Flashback auf den 11. März 2011 mit sich gebracht und wieder ins Bewusstsein gerufen, wie tief die Verletzungen waren.
Zur Zeit werden die Evakuierungsanordnungen nach und nach aufgehoben und Maßnahmen propagiert, um die Leute zur Rückkehr zu bewegen. Zur Rückkehr allerdings nicht, weil man sagen könnte: „Es ist wieder sicher, bitte kommen Sie zurück.“ Rückkehr bedeutet vielmehr:
„Nach der Dekontamination Ihrer Gemeinde gibt es zwar immer noch radioaktive Substanzen – aber leben Sie bitte dort und nehmen das halt in Kauf.“ In den Gebieten, für die die Evakuierungsanordnung bald aufgehoben werden soll, türmt sich der Dekontaminationsmüll zu Bergen; es werden Verbrennungsanlagen gebaut, um die Menge zu verringern. Zum 1. April soll die Evakuierungsanordnung für Tomioka aufgehoben werden, wo die durchschnittliche Ortsdosis bei 0,65 MikroSievert pro Stunde liegt. Die Hälfte der Einwohner will nicht dorthin zurückkehren.
In die im letzten Jahr freigegebenen Orte Naraha, Minamisoma und Katsurao sind bisher nur knapp zehn Prozent der Einwohner zurückgekehrt.
Im Rahmen der Rückkehrpolitik setzen die japanische Regierung und die Präfektur Fukushima verstärkt darauf, für die in anderen Regionen lebenden Evakuierten nicht länger die Wohnkosten zu übernehmen.
Als ob ihr Leben durch den Atomunfall nicht schon genug beeinträchtigt worden wäre, verlieren die Strahlenflüchtlinge ihre Wohnung oder geraten in wirtschaftliche Schwierigkeiten, wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden. Familien werden getrennt, aus der allmählich vertraut gewordenen Umgebung muss man wieder weg, muss zurückkehren, wohin man nicht will, und hat jede Menge anderer Schwierigkeiten.
Auf der anderen Seite gibt es für die Aufhebung der Siedlungsbeschränkungen und die Ansiedlung neuer Unternehmen ein riesiges Wiederaufbaubudget. Die Präfektur Fukushima hat das Ziel ausgegeben, bis 2020 die Zahl der Evakuierten auf Null zu senken, und plant daher die Dekontamination auch der höchstbelasteten Evakuierungsgebiete und die Einrichtung sogenannter Modell-Regionen. So wird 4 Kilometer entfernt von der Anlage Fukushima Dai’ichi ein Archivgebäude errichtet, das 5 Milliarden Yen – ungefähr 39 Millionen Euro – kosten soll. Wie es heißt, sollen dorthin Klassenfahrten von Oberschulen stattfinden, um den Atomunfall und seine Folgen zu vermitteln.
Aber der Atomunfall ist auch heute noch nicht bewältigt.

Immer noch steigt die Zahl der mit kontaminiertem Wasser gefüllten Tanks. Die Eiswand, die mit hohen Erwartungen verbunden war, ist anscheinend ein fast völliger Fehlschlag. An den Stahlstützen für die 120 Meter hohen Ablufttürme von Reaktor Eins und Zwei nehmen Löcher und Risse zu – wann werden sie wohl zusammenbrechen? Kürzlich wurden Fotos aus dem Inneren von Reaktor Zwei veröffentlicht und bekannt gegeben, dass die Strahlung dort 650 Sievert pro Stunde beträgt. Es gibt auf dem Kraftwerksgelände viele Stellen, denen sich auf Jahrzehnte kein Mensch nähern kann.
Unter den Kindern der Präfektur Fukushima gibt es jetzt 184 mit Verdacht auf Schilddrüsenkrebs, davon sind 145 tatsächlich als Krebs bestätigt. Nach Angaben der Stiftung für schilddrüsenkrebskranke Kinder sind auch außerhalb der Präfektur in Gebieten, wo die Radio-Jod-Wolke durchzog, Schilddrüsenkrebse im fortgeschrittenen Stadium gefunden worden. Jeder macht sich Sorgen um die Gesundheitsschäden durch die Verstrahlung. In den Behelfsunterkünften und an den Fluchtorten erkranken immer mehr Menschen an Depressionen. Seit 2014 steigt die Selbstmordrate plötzlich steil an.
Weiträumig und mit enormer Energie werden Kampagnen zu Radioaktivität und Sicherheit durchgeführt, die sich an junge Leute und Kinder richten. Im Sommer letzten Jahres wurde eine sehr zweifelhafte Bildungseinrichtung zum Thema Radioaktivität eröffnet, die schon 30.000 Menschen besucht haben. Zum Jahresende haben Oberschüler die Aufräumarbeiten im Kraftwerk Fukushima Dai’ichi besichtigt – also an einem Ort, an dem unter Achtzehnjährige aus Strahlenschutzgründen nicht arbeiten dürfen.
Wenn ein Atomkraftwerk einmal eine Katastrophe verursacht, sind Erde, Meer, Berge und Wälder für mehrere hundert Jahre verstrahlt, und die Menschen werden ihrer Rechte als Menschen beraubt.
Man wird gezwungen, die Gefahren hinzunehmen und zu resignieren, das Leben wird auseinandergerissen und das Recht der Selbstbestimmung wird verletzt.
Kein Atomkraftwerk auf dieser Erde darf weiter in Betrieb sein!
Atomkraftwerke und das Leben in all seinen Formen schließen einander aus! Sorgen wir dafür, dass der tragische Unfall von Fukushima der letzte gewesen ist!
Für dieses Ziel schließen wir Geschädigte uns zusammen, wir stehen auf und werden laut. In diesem Jahr wird es bei zahlreichen Zivilprozessen zu letzten Verhandlungen kommen. Auch einige Strafprozesse werden beginnen, in denen die Verantwortung für den Unfall geklärt werden soll.
Ganz gleich, wie schwach sie leuchtet, lasst uns die Glut in unseren Herzen weitertragen!
Wir Frauen von Fukushima arbeiten zusammen mit allen auf der Welt, die das auch wollen, für eine Zukunft, in der wir anders leben können.
Aus dem Japanischen von Annette Hack und Yu Kajikawa (Sayonara Nukes Berlin)