Atomtransporte durch Hamburg stoppen!

Weiterhin Proteste gegen Urantransport von Hamburg nach Frankreich

(Bonn, Perl, Köln, 16.09.2015) Gegen einen aktuell rollenden Atomtransport, der als Bahntransport von Hamburg nach Frankreich fährt, gibt es weiterhin Proteste. Im deutschen Grenzort Perl an der deutsch-französischen Grenze wurde heute (16.09.2015) mit einer Mahnwache gegen die zahlreichen grenzüberschreitenden Atomtransporte demonstriert. Um 15.00 Uhr beginnt heute (16.09.2015) eine weitere Mahnwache in Köln- Mühlheim am Bahnhof, Frankfurter Straße. In mehreren Bundesländern werden mögliche Transportrouten des Zuges von Anti-Atomkraft-Initiativen beobachtet und weitere Aktionen vorbereitet.
Zudem hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erneut ein sofortiges Transportverbot für Atomtransporte und grundlegend die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und Atomanlagen gefordert.

In einer gemeinsamen Kampagne führen Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände schon seit Tagen grenzüberschreitende Proteste gegen einen Uranerzkonzentrat-Transport von Hamburg nach Narbonne (Frankreich) durch. In einer Mitteilung der OrganisatorInnen vom gestrigen Dienstag (15.09.2015) heißt es dazu:
„Nachdem das Schiff „Mikhail Dudin“ am Montag Uranerzkonzentrat im Hamburger Hafen bei der Firma C.Steinweg entlud, fuhr der Zug am Dienstag eine andere Route als sonst üblich – damit wich er zahlreichen Mahnwachen an der Transportstrecke aus – so unter anderem in Buchholz (bei Hamburg), Bremen und Münster.

Planmäßig kommt der Urantransport montags nach der Abfahrt mitten in der Nacht durch den Münsteraner Hauptbahnhof. Von 20 Uhr abends bis 7 Uhr morgens waren Aktivist_innen im Bahnhof vor Ort um gegen den Transport zu protestieren und verteilten Flugblätter zur Information an die Bahnreisenden. Doch der Transport fuhr erst am Dienstagmittag aus dem Güterbahnhof Maschen los und Richtung Hannover, also eine komplett andere Strecke. Die Auftaktaktionen in Kiel, Hamburg, Münster und Perl
hatten den Transport wohl verschreckt.“

Weiter heißt es in der Mitteilung, dass es zumindest ein Teilerfolg ist, „dass die Transportunternehmen offensichtlich Angst vor öffentlichkeitswirksamen Protesten gegen die Atomtransporte haben. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Transporte zur Versorgung der Atomindustrie weltweit müssen endlich aufhören um zu einem echten Atomausstieg zu kommen!.“

Udo Buchholz vom Vorstand des BBU kritisiert, dass immer wieder versucht wird, Aktionen gegen Atomtransporte in die kriminelle Ecke zu drängen. In den nächsten Tagen stehen in Münster zwei AtomkraftgegnerInnen vor Gericht, denen vorgeworfen wird, einen Urantransport aus der Urananreicherungsanlage in Gronau im Sommer 2012 durch eine Ankettaktion gestoppt zu haben. Im bisherigen Prozessverlauf wurde deutlich, dass die Polizei oft keinerlei Ahnung über die Transporte hat, die sie vor Kritik schützt.

Der BBU wird seine Mitglieder und auch die ganze Bevölkerung weiterhin zur Teilnahme und Organisation von Protesten gegen Atomkraftwerke, Atomanlagen und Atomtransporte aufrufen. Auf Wunsch ist der BBU gerne bei der Planung von Informationsveranstaltung und von Protestaktionen behilflich..

Weitere Informationen:
Zum Verlauf der Transporte: https://twitter.com/urantransport
Zu den Aktionstagen: http://www.urantransport.de/aktionstage-aktionen.html
Zu dem Prozess: http://nirgendwo.info/steinfurt
Zur internationalen Uranindustrie: http://www.wise-uranium.org/
und http://www.uranium-network.org